Jun 042013
 

Wie schon berichtet, gibt es auf der Buchstabeninsel eine Kategorie, die sich KuGeL (KurzGeschichteLight) nennt. Dort soll man Zehn-Satz-Geschichten zu Bildern schreiben.
Das Bild zu dieser KuGeL kann ich euch zeigen, weil es von mir ist. 😉

gewitter

Und meine KuGeL dazu:

„Was ist passiert, Müller?“
„Das Gewitter heute Nacht, scheinbar hat ein Blitz eingeschlagen und alles im Umkreis lahm gelegt. Das größte Problem dabei war aber der Fassadenkletterer. Zwei Stunden haben wir für die Bergung der Leiche gebraucht.“
„Ein Fassadenkletterer? An der Außenwand des Kirchturms? Was wollte der denn da?“
„Wohl Wahlwerbung für die CDU anbringen … allerdings schien ‚DER DA OBEN‘ was dagegen zu haben.“

Liebe Grüße

cat

Mai 152013
 

Wie schon berichtet, gibt es auf der Buchstabeninsel eine Kategorie, die sich KuGeL (KurzGeschichteLight) nennt. Dort soll man Zehn-Satz-Geschichten zu Bildern schreiben.
Auf dem Bild für diese KuGeL war eine entfernte Treppe mit Menschen zu sehen.

Statik

„Das hier ist das Model der ersten statischen Berechnung, die funktioniert hat.“ Loraine zeigte auf das Säulentor, welches im Garten stand.
„Inzwischen berechnet unser Sohn John Hängebrücken und ist eine Konifere auf seinem Gebiet … leider hat sein Sohn so überhaupt kein Verständnis für Statik!“, genervt nahm sie dem dreijährigen eine Wasserpistole ab, bevor er die Puppen der Installation von den Stufen schießen konnte.

Liebe Grüße

cat
P.S.: Der Schreibfehler ist beabsichtigt. 😉
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Mai 052013
 

Im September 2006 habe ich eine Geschichte mit dem Titel „I M“ geschrieben, die ich im Mai 2008 nochmals überarbeitete. Die Version von 2008 möchte ich euch heute vorstellen.

I M

Es ist düster und regnet leicht. Aber vielleicht kommt dieser dunkle Eindruck auch nur von dem hellen Lichttunnel, den ich eben verließ.
Etwas wackelig steige ich aus meinem Gefährt, lege die Automatik um und habe wenige Sekunden später ein kleines Spielzeugauto in der Hand. Ich stecke es ein und blicke mich um, erkenne einige Häuser. Sie sehen aus wie in meiner Kindheit, nur viel kleiner.
Dort ist der Hintereingang, auf den ich zustrebe, sobald ich ihn ausgemacht habe. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät.
Schleichend schlüpfe ich durch die Hintertür. Ich höre Applaus und eine weibliche Stimme redet vom letzten Vortrag, bedankt sich für die Aufmerksamkeit, faselt etwas von Abschied und dass es schade wäre, dass der Abend so schnell verging.
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Apr 292013
 

Es ist Frühling. Und was macht man im Frühling? Genau, man verliebt sich. Von der ersten Liebe handelt meine heutige Geschichte. Viel Spaß dabei.

Erste Liebe

Mark ist 14 und unheimlich verliebt. Nur, wie sagt er es seiner Angebeteten? Soll er einen Brief schreiben?
Oder doch besser direkt auf sie zugehen und ihr sagen, dass er sich unsterblich in sie verliebt hat? Nee, da bekommt er nur einen roten Kopf, und, sobald das jemand anderes mitbekommt auch noch rote Ohren dazu.
Also aus der Ferne an schmachten?
Hm, das geht ein paar Tage gut, aber dann reicht das Mark nicht mehr. Er möchte allein mit ihr reden! Ihr seine Liebe gestehen. Allein der Klang ihres Namens lässt eine Gänsehaut auf seinem Körper wachsen. Angie … wie süß das klingt!

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 Veröffentlicht von am 29. April 2013 um 06:41  Kennzeichnung:
Apr 252013
 

Unser Forum Buchstabeninsel feiert in diesen Tagen seinen 5. Geburtstag.
Ich bin sehr stolz darauf, auch wenn, oder gerade weil, es ein kleines Forum mit gerade 34 Mitgliedern ist, von denen sich ca. 10 – 15 aktiv beteiligen. Das macht dieses Forum zu etwas Besonderem, denn die meisten kennen sich gut. Wir haben uns auch schon im realen Leben getroffen. Ende Mai wird das 4. Inseltreffen stattfinden, dieses Mal in Idar-Oberstein. Wir waren beim 1. Treffen in Kirchheim nähe Stuttgart, beim 2. in Hamburg und letztes Jahr beim 3. Treffen in Graz. Alle Treffen waren sehr schön und ich glaube, jeder der dabei war, denkt noch gerne daran zurück. Beim ersten Treffen waren wir übrigens nur zu viert. Ein Schwabe, eine Bayerin, eine Österreicherin und ich. Dieses Dialektgemisch war einzigartig und wir haben sehr viel gelacht. Verstanden haben wir uns aber alle gut. Und das mit dem Verstehen war bisher bei jedem Treffen so, auch wenn/weil die Anzahl der Teilnehmer stieg. Ich empfinde es übrigens auch als etwas besonderes, wie die Mitglieder des Forums miteinander umgehen. Wir geben uns gegenseitig Tipps, wie man Texte verbessern könnte, ohne neidisch auf die anderen Autoren zu sein. Und wir freuen uns alle, wenn es wieder einer geschafft hat, seinen großen Traum von einer Veröffentlichung zu verwirklichen. Alles in allem – ich bin sehr stolz auf unser Forum, aber das sagte ich ja schon.

Herzlichen Glückwunsch Buchstabeninsel!

Liebe Grüße

cat

Apr 202013
 

Die Geschichte, die ich euch heute erzählen möchte, ist schon etwas älter, von 2004. Aber sie beschreibt einen Wendepunkt in meinem/unserem Leben, an den sich sicher alle, die dabei waren, erinnern.

Der Tag, der mein Leben veränderte

Alles war wie immer. Es war abends um sieben Uhr und wir saßen zu Hause am Tisch im Esszimmer beim Abendbrot, mein Mann Thomas, ich und die Kinder. Jan war drei und Tine ein Jahr alt, ich achtete darauf, dass sie nicht zu spät ins Bett kamen. Außerdem wollte ich unbedingt die Sondersendung der ‚Aktuellen Kamera’ im Fernsehen schauen. In dieser Zeit, in der sich alles im Umbruch befand, war mir das sehr wichtig.
Jeden Montag waren Demos, die bekanntesten fanden wohl in Leipzig statt. Welch ein Wochentag dieser 9. November 1989 war, weiß ich gar nicht mehr, nur, dass ich unbedingt die Nachrichtensendung sehen musste.
In Berlin fand eine Tagung des Zentralkomitees statt. Günther Schabowski, Mitglied des Politbüros der SED, wurde auf einer Pressekonferenz, die live in der ‚Aktuellen Kamera’ zu sehen war, gefragt, ob es neue Regelungen zum Reiserecht der DDR-Bürger gäbe. Seine knappe Antwort, die er von einem unscheinbaren Zettel ablas, lautete:
„Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen – wie Reiseanlässe und Verwandtschaftsverhältnisse – beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt.“

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 Veröffentlicht von am 20. April 2013 um 03:00  Kennzeichnung:
Apr 182013
 

Wie schon berichtet, gibt es auf der Buchstabeninsel eine Kategorie, die sich KuGeL (KurzGeschichteLight) nennt. Dort soll man Zehn-Satz-Geschichten zu Bildern schreiben. Auf dem Bild war diesmal der Eiffelturm zu sehen.
Die anschließende KuGeL könnte ich auf der Lesung in der Stadtbücherei am 22. Mai lesen. Das Thema ist „Aus fremden Landen“.
Was meint ihr, soll ich?

Paris

„Mist, was hast du denn da geknipst?“, Jonny blätterte auf dem PC alle Bilder durch. „Wer hat dir gesagt du sollst diesen bescheuerten Turm fotografieren?“, wütend schrie er auf, als auch das nächste Bild nur den Eiffelturm zeigte. „Ich fahre extra mit dir dreieinhalb Stunden Runden durch Paris, und alles was auf dieser blöden Kamera ist, ist dieser Turm!“ Jonny schleuderte die Kamera an die Wand.
„Du solltest das Museum von Jean Nouvel fotografieren, damit wir unseren nächsten Coup planen können!“
Und ich hatte gedacht, er plant ausnahmsweise mal unsere Hochzeit …

Liebe Grüße

cat
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Apr 112013
 

Wie schon berichtet, gibt es auf der Buchstabeninsel eine Kategorie, die sich KuGeL (KurzGeschichteLight) nennt. Dort soll man Zehn-Satz-Geschichten zu Bildern schreiben.
Auf dem Bild, zu dem diese KuGeL passt, war eine gelbe Spinne zu sehen, die auf einer Blume saß.

Spinne

„Hier sehen Sie eine Unterart der Spezies Spinne, die auf der Erde mit ihren knapp 39.000 Arten sehr stark vertreten ist. Weiterhin wurde uns übermittelt, dass viele Menschen Angst vor diesen Tieren haben. Was läge also näher, als unsere Angriffsflieger mit einem Hologramm dieser Tiere auszustatten? Unsere Techniker haben auch schon eine entsprechende Installation vorgenommen, die ich Ihnen im Anschluß auf dem Flugdeck zeigen möchte. Bitte folgen Sie mir.“
T’rak führte die Delegation der neuritischen Welt aufs Flugdeck und startete die Simulation, worauf ein fürchterliches Geschrei, Gekreische und ein heftiges Durcheinander folgte. Alle Delegierten liefen panisch davon.
Leider hatte er nicht bedacht, dass auf der neuritischen Welt nur Frauen leben …

Liebe Grüße

cat
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Apr 082013
 

Im Jahr 2005 erzählte mir eine Bekannte eine Geschichte und bat mich, sie etwas auszuschmücken und aufzuschreiben. Es war sozusagen meine erste Auftragsarbeit. Diese möchte ich euch heute vorstellen. Ich hoffe, sie gefällt euch so gut, wie meiner Auftraggeberin.

Bis zu den Sternen

Ich erinnere mich, als wäre es gestern. Ungefähr sieben oder acht Jahre war ich alt. Die Wochenenden verbrachte ich regelmäßig bei meinen Großeltern.
Aber dieses Wochenende sollte das letzte sein, was ich bei ihnen verbringen durfte, denn beide wollten auf eine Weltreise gehen, die mehrere Monate dauern würde.
Ich war sehr traurig und enttäuscht. Wie konnten sie mir so etwas antun?
Mich einfach… verlassen?
Meine Großmutter tröstete mich und fragte:
„Weißt du überhaupt wie lieb ich dich hab?“
Ich schüttelte den Kopf.
Sie ging mit mir ans Fenster, zog die Gardine bei Seite und deutete auf die Sterne, die wir sahen.
„Bis zu den Sternen und zurück!“
Ich lächelte selig, konnte mir die Entfernung zwar nicht vorstellen, aber ich wusste, es war weit, und somit hatte sie mich ganz doll lieb!
Leise flüsterte ich noch beim Einschlafen ‚Bis zu den Sternen und zurück‘.

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Mrz 282013
 

Wie schon berichtet, gibt es auf der Buchstabeninsel eine Kategorie, die sich KuGeL (KurzGeschichteLight) nennt. Dort soll man Zehn-Satz-Geschichten zu Bildern schreiben. Das Bild, zum dem diese Geschichte passt, ist das Foto vom Fausthaus im vorherigen Artikel.

Hexennacht

Gottfried freute sich zum ersten Mal mit Sandra spazieren gehen zu können. Sie schlenderten Arm in Arm durch die neue Altstadt von Bad Kreuznach. Als sie am Fausthaus vorbei kamen, stand ein Mann in der Tür und bat sie herein, sie könnten heute umsonst Essen und Trinken, da gerade das neue Restaurant eröffnet würde, und sie die ersten Gäste wären. Sandra und Gottfried ließen sich nicht lange bitte und verlebten einen wunderschönen Abend und die beginnende Hexennacht im kleinen Weinzimmer im ersten Stock des Fausthauses.

Am nächsten Morgen konnte Gottfried sich nicht mehr erinnern, wie er ins Bett gekommen war. Sandra lag auch nicht neben ihm und per Handy war sie nicht zu erreichen. Also ging er an den letzten Platz, an den er sich vom Vortag erinnern konnte. Das Fausthaus lag verlassen da, so wie die letzten zwei Jahre auch. Von einem neuen Restaurant war nichts zu sehen und auch von Sandra fehlte weiterhin jede Spur …

Liebe Grüße

cat
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