Nov 022013
 

Bevor ich euch eine neue Geschichte vorstelle, erst einmal etwas zum gestrigen Konzert.
Es war ein sehr schönes Konzert, die Kirche war gut besucht, ich schätze so 150 Personen. Außerdem wurde das Konzert live im Domradio übertragen. Das haben wir vorher leider nicht gewusst, sonst hätten wir es zu Hause aufgenommen. Aber eine Sangeskollegin im Alt sagte mir, dass der Chor eine Aufnahme bekommt. Wenn das so ist, kann ich euch eine kleine Kostprobe geben. Es hat alles sehr gut geklappt und wir haben viel Applaus bekommen und eine Zugabe gesungen. – Der erste große Novembertermin ist damit Geschichte. 🙂

Für den ersten Dezembertermin habe ich die nachfolgende Geschichte geschrieben, obwohl … Geschichte ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Hm, weiß nicht genau … jedenfalls ist es eine Beschreibung – meine Beschreibung von einer Skulptur. Die Autorengruppe Eulenfeder wollte etwas Neues wagen und hat sich für eine Ausstellung der Künstlergruppe Nahe dieses Mal überlegt, dass sich fünf KGN- und fünf Eulenfeder-Mitglieder zusammentun. Die KGN-Mitglieder haben je ein Kunstwerk zur Verfügung gestellt und die Eulenfedern haben dieses dann beschrieben. Ich habe mir eine Skulptur von Frau Karin Waldmann ausgesucht. Ihre Homepage kann man HIER finden.
Mein Text hat viele Absätze, obwohl er nicht lang ist. Das bedeutet, dass man immer nach dem Absatz eine kurze Pause einlegen sollte …
Doch jetzt genug der Vorrede, hier kommt mein Text. 🙂

Meditation

Gehetzt von tausenden von Verpflichtungen setze ich mich auf den Boden.

Ich umschlinge die Beine mit meinen Armen und ziehe sie ganz fest an mich, um mich endlich wieder zu spüren. Den Kopf lege ich auf die Knie und atme langsam ein und aus.

Ein hämmernder Herzschlag dröhnt in der Brust, das Rauschen des Blutes in meinen Ohren gleicht einem Sturm, der um’s Haus tobt.

Ich fühle, wie ich, einem Ball gleich, in den Wellen des Zeitenmeeres treibe.

Ich drehe mich um mich selbst. Die Gedanken in meinem Kopf stolpern und fallen übereinander, durcheinander. Nichts ist mehr klar.

Ich schließe die Augen, zwinge mich noch ruhiger zu atmen und kann endlich loslassen.

Wie emporgehoben durchstreife ich das Weltall, fliege an Sternen vorbei und an rotglühenden Lavaplaneten.

Ich drohe zu fallen, kann mich gerade noch halten.

Explodierende Sternenhaufen leuchten in den schillernsten Farben.

Die Schwärze, die dann folgt, umhüllt mich ganz und doch ist da ein Lichtschein, der mich leitet, der mir sagt: das ist nicht das Ende.

Der Herzschlag wird leiser, der Sturm lässt nach.

Alles findet seine Ordnung.

Gestärkt öffne ich die Augen und kann wieder sehen, was wichtig ist in meinem Leben.

Liebe Grüße

cat
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  2 Antworten zu “Meditation”

  1. Wow, liebe cat,

    ich bin beeindruckt!! Ein wahnsinnig ausdrucksstarker Text.

    Glückwunsch zu Eurem erfolgreichen Konzert!

    Herzlichst
    Manuela

    • Dankeschön. 🙂 Ich bin sehr froh, dass dir der Text gefällt.
      Und auch danke für die Glückwünsche zum Konzert. 😀

      Liebe Grüße

      cat

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