Mrz 222014
 

Morgen ist Dichter-Brunch im Michel Mort auf dem Eiermarkt zum Thema: „Neulich hatte ich eine Idee“
Meine Geschichte, die ich dort morgen lesen werde, könnt ihr jetzt lesen. 😉

Mein Auto

Neulich hatte ich eine Idee und im Nachhinein stellte sie sich als ziemlich blöd heraus. Aber lasst mich am Anfang beginnen.

Ich wohne in Berlin und besitze einen größeren Wagen, also eigentlich einen Kleinbus. Den hatte ich vor ungefähr vier Jahren gebraucht gekauft und seit dem war er so alle drei Monate in der Werkstatt. Was, wie ich manchmal vermute, auch an der Werkstatt lag.
Deshalb hatten wir eigentlich beschlossen, ihn beim nächsten Vorkommnis in eine andere Werkstatt zu fahren, um deren Service zu testen.
Daraus wurde leider nichts, weil mein Mann den Wagen einfach vom Abschleppdienst wieder in diese Werkstatt fahren ließ, nachdem sich die Wegfahrsperre eines Morgens bei mir nicht mehr entriegeln ließ.
Ich hatte das Auto abends abgestellt und am nächsten Morgen war es einfach nicht mehr fortzubewegen. Ich übergab meinem Mann den Schlüssel des Wagens und das Unheil nahm seinen Lauf.

Die Werkstatt brauchte längere Zeit, um das Auto wieder flott zu machen.
Erst ging der Empfänger nicht, dann der Sender, danach musste der Kabelbaum ausgetauscht werden und schlussendlich wurde wohl eine komplett neue Wegfahrsperre eingebaut. Was auch die Rechnung über 400 Euro erklärt.
Glücklich, das Auto nach über drei Wochen wieder in Empfang zu nehmen, setzte sich mein Mann hinters Steuer und fuhr frohen Mutes den Berliner Ring entlang.
Seine Freude währte nur so lange, bis er bemerkte, dass die elektrischen Fensterheber nicht mehr funktionierten. Und dann tauchte auch noch ein Polizeiauto vor ihm auf. Die Anzeige „Bitte folgen“ blinkte und mein Mann fuhr der Polizei bis zum nächsten Parkplatz hinterher, auf dem er und unser Auto kontrolliert wurden.

Wie es Polizisten im Dienst so an sich haben, haben sie natürlich den ganzen Wagen untersucht und nachdem sie feststellten, dass die Schweller durchgerostet waren, auch noch intensiver geschaut.
Das Ende vom Lied war, dass das Auto direkt still gelegt, abgeschleppt und dem TÜV übergeben wurde.

Wunderbar! Eben erst aus der Werkstatt geholt und trotzdem nicht verfügbar. Etwas Besseres kann einem Selbständigen mit seinem Auto nicht passieren, oder?

Der Wagen stand dann über eine Woche beim TÜV, wir zahlten jeden Tag einen gewissen Betrag, damit er auch pfleglich behandelt wird und konnten ihn doch nicht nutzen.
Wir konnten das Auto dann doch irgendwann beim TÜV abholen lassen, per Abschleppwagen in eine andere Werkstatt, in der man uns mitteilte, dass der Wagen verschrottet werden muss.

Die Polizei droht mit Anzeige, der wir vielleicht entgehen können, da wir alle Rechnungen der Werkstatt der letzten zwei Jahre für die Steuererklärung aufgehoben haben.

Aber als Krönung des Ganzen flatterte uns heute ein Brief vom Ordnungsamt ins Haus. Unser Auto wurde geblitzt und ich soll 15 Euro zahlen.
Kein Thema, wenn ich etwas falsch gemacht habe, stehe ich dazu.

Nur, zum Zeitpunkt des Vorfalls befand sich unser Auto definitiv nicht fahrbreit in der Werkstatt, laut Aussage der Werkstatt. Dazu kommt noch, dass der Blitzer in einem anderen Stadtteil von Berlin steht, einem Stadtteil, in dem ich bisher noch nie mit dem Auto unterwegs war, weil mir da zu viel Verkehr ist. Ganz deutlich ist auch der Chef der Werkstatt am Steuer des Wagens zu sehen.

Ihr glaubt mir bestimmt, wenn ich sage, dass ich meinem Mann niemals wieder den Schlüssel meines Wagens geben werde. Das war nämlich alles andere als eine gute Idee!

Liebe Grüße

cat
P.S.: Ist wirklich so passiert!!!

  2 Antworten zu “Neulich hatte ich eine Idee”

  1. Oh, oh, liebste cat,

    was für eine irre Geschichte, die ich gern noch einmal gelesen habe …

    Ganz liebe Grüße
    Manuela

 Antworten

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